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Flächenstrukturierung kontaminierter Standorte auf Basis eines GIS-gestützten Datenmanagementsystems

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Projekt:
SINBRA

Produktgruppe:
Werkzeuge zur Altlastenerfassung und -bewertung

Abbildungen:


Vorgehensweise zur Flächenstrukturierung (Beispiel). <br />
(1) Strukturierung nach Schadenssituation und Ableitung von Untersuchungskonzepten für jede Schadenskategorie, <br />
(2) Strukturierung nach potenziellen Nutzungsoptionen und Ableitung von Untersuchungskonzepten für jede Nutzungsoption, <br />
(3) Verschneiden von Strukturelementen und Ableitung von kombinierten Untersuchungskonzepten nach Priorisierungsprinzipien. (Copyright: Arno Rein)

Vorgehensweise zur Flächenstrukturierung (Beispiel).
(1) Strukturierung nach Schadenssituation und Ableitung von Untersuchungskonzepten für jede Schadenskategorie,
(2) Strukturierung nach potenziellen Nutzungsoptionen und Ableitung von Untersuchungskonzepten für jede Nutzungsoption,
(3) Verschneiden von Strukturelementen und Ableitung von kombinierten Untersuchungskonzepten nach Priorisierungsprinzipien.
(Copyright: Arno Rein)

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nach obenKurzbeschreibung

Veranlassung und Zielstellung

Ein wichtiges Ziel im Zuge der Flächenrevitalisierung ist die vollständige Strukturierung der untersuchten Fläche. Dies betrifft sowohl Nutzungspotenziale als auch mögliche Einschränkungen einer zukünftigen Nutzung, etwa durch potenzielle Gefährdungen, die von Schadstoffbelastungen des Untergrundes ausgehen können und unter Umständen auch liegenschaftsexterne Bereiche betreffen.

Häufig handelt es sich um ausgedehnte Liegenschaften, und in vielen Fällen bestehen große Unsicherheiten bezüglich der Belastungssituation des Untergrundes. Die hier vorgestellte Methodik erlaubt die iterative Planung und Optimierung von Erkundungsmaßnahmen, die mögliche spätere Nutzungen einbezieht und dadurch eine zielgerichtete und im Vergleich zu konventionellen Methoden wesentlich kostengünstigere Standortcharakterisierung ermöglicht.

Methodik

Bei der Flächenstrukturierung erfolgt eine Verschneidung relevanter Strukturelemente wie der Belastungssituation des Untergrundes, potenzieller Nutzungsoptionen und anderer Restriktionen (etwa vorhandene Infrastruktureinrichtungen und/oder Gebäude). Dadurch können kombinierte bzw. hierarchisierte Erkundungskonzepte für Teilflächen abgeleitet werden (s. Abbildung).

So ist in einem Bereich mit starker, nachgewiesener Kontamination, an dem eine nicht-sensible Nutzung vorgesehen ist, ein reduzierter Erkundungs- und Sanierungsaufwand ausreichend. Dies gilt dann für den Fall, dass keine relevanten liegenschaftsexternen Gefährdungen bestehen (etwa infolge des Austrags kontaminierten Grundwassers aus dem Bereich der Liegenschaft). Auf Teilflächen mit unsicherer Schadenssituation und geplanter sensibler Nutzung werden hingegen Erkundungsarbeiten in einem gewissen Maße erforderlich sein, da potenzielle Schadensfälle nicht ausgeschlossen werden können.

Ziele der beschriebenen Vorgehensweise sind eine erhöhte Planungssicherheit und gegebenenfalls eine Reduzierung von Stigmaeffekten, die insbesondere militärisch genutzten Liegenschaften anhaften und häufig zu pauschalen Minderungen des Bodenwertes führen.

Alle relevanten Daten zur Flächenstrukturierung werden in einem GIS-gestützten Datenmanagementsystem zusammengeführt und aufbereitet, entsprechend den unterschiedlichen Anforderungen der beteiligten Disziplinen.
Um erste oder ergänzende Informationen zur Belastungssituation des gesamten Standorts zu erhalten lässt sich ein Flächenscreening durchführen, etwa mit mittels einer flächendeckenden Direct-Push-basierten Grundwasserbeprobung oder der Beprobung von Pflanzen. Die Ergebnisse des Flächenscreenings lassen sich mit ersten Nutzungsoptionen verschneiden, woraus weitere notwendige Erkundungsmaßnahmen sowie Anpassungen der Nutzungskonzeption abgeleitet werden können. Diese Arbeiten lassen sich iterativ fortführen.

Eine auf diese Weise durchgeführte Standorterkundung führt zu einer erheblichen Reduzierung der Aussageunsicherheit bei der Kostenabschätzung für gegebenenfalls durchzuführende Sanierungsmaßnahmen, da in kombinierter Weise potenzielle Nutzungsoptionen und die Belastungssituation berücksichtigt werden.

Die hier dargestellte GIS-basierte Methodik kann von Umweltingenieuren, Flächenentwicklern und Wissenschaftlern zur Bestandsaufnahme und Nutzungsplanung, zur Optimierung von Erkundung und Flächenaufbereitung, sowie zur Konzeption und Verfeinerung der Gefährdungsabschätzung angewandt werden. Die erhobenen Daten werden Flächeneigentümern und Investoren, sowie Stadtplanern und Umweltbehörden zur Verfügung gestellt, um einen nachhaltigen und ganzheitlichen Planungs- und Entscheidungsprozess zur Standortnutzung und -sanierung zu unterstützen.


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nach obenAnsprechpartner

Herr  Martin Bittens
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH – UFZ
Permoserstr. 15
04318 Leipzig
Telefon: 0341 / 235-1682
Telefax: 0341 / 235-1837

Herr Dr. Arno Rein
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ GmbH
Permoserstraße 15
04318 Leipzig
Telefon: 0341/235-1674
Telefax: 0341/235-1837
WWW: www.ufz.de

nach obenStand der Information

Dezember 2008

nach obenAutor

Arno Rein, Martin Bittens, Hermann Rügner, Eugen Martac, Anita Peter